Überblick

Grundlagen

Überblick

Die Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaft ist eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Nachhaltigkeit umfasst verschiedene Ziele in den drei zentralen ESG-Bereichen. Die Abkürzung ESG steht dabei für „Environmental“, „Social“ und „Governance“. Im Fokus steht aktuell insbesondere das „E“ in ESG, also Klima- und weitere Umweltziele. Eines der Hauptziele der Politik ist es, Finanzströme zielgerichtet in eine nachhaltige Wirtschaft umzulenken. Im Zentrum von Sustainable Finance steht dabei die Finanzwirtschaft.

Doch was genau ist unter dem Begriff „Sustainable Finance“ zu verstehen? Sustainable Finance umfasst Transparenzvorschriften für ein nachhaltiges Finanzwesen. Die Regulierung erstreckt sich allerdings nicht nur auf die Finanzwirtschaft, sondern schließt die Realwirtschaft mit ein. Auf deren ESG-Informationen ist die Finanzwirtschaft angewiesen. Die Transparenzvorschriften bestehen vor allem aus Berichts- und Offenlegungspflichten. Um den Transparenzvorschriften genügen zu können, sollen Unternehmen die Nachhaltigkeitsziele in ihre Governance-Strukturen und internen Steuerungsprozesse integrieren.

Globale Abkommen und europäische Nachhaltigkeitsregulierung

 

Es besteht ein breiter politischer Konsens darüber, wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen langfristig in Einklang zu bringen. Die politische Debatte um Nachhaltigkeitsziele reicht zeitlich weit zurück. Auf globaler Ebene sind die nachfolgenden Übereinkommen von zentraler Bedeutung:

  • UN-Agenda 2030 mit 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) vom Ende September 2015 und
  • UN-Pariser Klimaschutzabkommen vom Dezember 2015 mit dem Ziel, den globalen Temperaturanstieg bis 2100 auf 1,5° C gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Global besteht zwar im Wesentlichen Einvernehmen darüber, diese Nachhaltigkeitsziele in den drei zentralen ESG-Bereichen fördern zu wollen. Dies soll insbesondere über Markttransparenz geschehen (siehe II. Regulierung). Bezüglich konkreter Standards besteht aber kein Konsens. Im Zuge der europäischen Nachhaltigkeitsregulierung soll Sustainable Finance zumindest europaweit einen einheitlichen Standard etablieren.

 

Dieser birgt folgende Chancen:
  • Lenken der hohen globalen Marktdynamik in Richtung nachhaltigkeitsorientierter Finanzierungen
  • Beschleunigen der Finanzierung der Transformation hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft
  • Minimieren des administrativen Aufwands der Unternehmen bei der Erfüllung der Transparenzvorschriften

Kontakt

Dr. habil. Christian Fahrholz

Direktor