Was versteht man unter True Sale

Durch Verbriefungen werden in der Bilanz gebundene, illiquide Aktiva (Forderungen), die einen regelmäßigen Zahlungsstrom generieren, in Liquidität umgewandelt. Die Forderungen werden an eine Emissionsgesellschaft (Zweckgesellschaft) rechtswirksam verkauft, die handelbare Wertpapiere am Markt zur Refinanzierung begibt. Diese Wertpapiere, so genannte Asset Backed Securities (ABS), sind Anleihen, deren Bedienung durch die Forderungen einschließlich der dahinter stehenden Sicherheiten gedeckt sind.

An True Sale Verbriefungen setzen Investoren und Rating-Agenturen, gerade vor dem Hintergrund der amerikanischen Subprime-Krise, hohe Anforderungen. Das aus den Wertpapieren resultierende Risiko darf nur aus dem zugrunde liegenden Forderungspool kommen und sich nicht aus anderen Quellen, wie z.B. dem Insolvenzrisiko der verkaufenden Bank oder den Emissionsgesellschaften, speisen. Dies dient der Sicherheit der Investoren.

Um einen True Sale zu erreichen, müssen die Forderungen rechtlich von der verkaufenden Bank getrennt werden. Bei einer True Sale Verbriefung wird dies erreicht, indem ein Originator eigene Forderungen an eine so genannte Zweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle, kurz SPV) verkauft. Diese Zweckgesellschaft wird speziell für den Erwerb dieser Forderungen gegründet. Die Verwaltung der Kredite des verkauften Portfolios (Servicing) verbleibt in der Regel beim Originator d.h. dem verkaufenden Unternehmen und dieser darf dabei die „verbrieften“ Kredite nicht schlechter behandeln als die nichtverbrieften Kredite im Portfolio.

Alle zukünftigen Zahlungsströme aus diesen Forderungen, die weiterhin an den Originator fließen, stehen der Zweckgesellschaft als Käufer zu. Der Originator erhält über die Zahlung des Kaufpreises durch das SPV Liquidität und hat zudem die Kreditrisiken an die Zweckgesellschaft übertragen.