Verbriefungen können unterschiedliche Ziele verfolgen. Zu nennen sind
Die Refinanzierung über eine ABS Transaktion setzt den True Sale voraus, d.h. den zivilrechtlich wirksamen Verkauf der Aktiva an die Emissionsgesellschaft, das SPV. Dieser wirksame True Sale kann bilanzbefreiend sein, was voraussetzt, dass die wesentlichen wirtschaftlichen Risiken, wie sie nach HGB oder IFRS definiert sind, übergegangen sind, es kann auch ein True Sale ohne Bilanzabgang angestrebt werden, wie es z.B. der Fall ist, wenn die Verbriefungstranchen einbehalten werden und lediglich die AAA-Tranche zur Liquiditätsbeschaffung über die EZB genutzt wird bzw. genutzt werden soll. Für die Eigenkapitalentlastung hingegen sind die Basel II Regeln relevant, wie sie in Deutschland in der Solvabilitätsverordnung niedergelegt sind.
Je nach Ziel der verbriefenden Bank gilt es zu wählen. Die Kernfrage ist dabei meist, ob mit der Verbriefung nur Refinanzierung oder auch Eigenkapitalentlastung angestrebt wird. Wer beides anstrebt, wird die True Sale Verbriefung wählen, bei der alle Voraussetzungen für die weitestgehende regulatorische Eigenkapitalentlastung erfüllt sind. Wer nur die Eigenkapitalentlastung sucht, wird zur synthetischen Verbriefung greifen.
Bei einer True Sale Verbriefung werden die Aktiva der Bank tatsächlich an das SPV verkauft. Egal ob die von dem SPV emittierten Wertpapiere, mit denen der Kauf des Portfolios finanziert wird, von dem Originator einbehalten und bei der EZB eingereicht werden oder öffentlich platziert weden. Eine solche Transaktion setzt immer einen True Sale im zivil- und insolvenzrechtlichen Sinne voraus.
Im Unterschied dazu verbleiben bei einer synthetischen Transaktion die verbrieften Aktiva immer im Eigentum der Bank. Es wird lediglich das Risiko an den Kapitalmarkt transferiert, ohne dass sich die Eigentumsverhältnisse am verbrieften Kreditportfolio ändern. Die Absicherung erfolgt über Garantien oder auch den Einsatz von Kreditderivaten, d.h. die Bank zahlt letztlich einem Investor eine Prämie dafür, dass dieser der Bank potenzielle Verluste ersetzt. Diese Absicherung funktioniert im Wesentlichen wie eine Garantie. Bei synthetischen Verbriefungen kommen zumeist Credit Default Swaps (CDS) oder Credit Linked Notes (CLNs) zum Einsatz. CDS ähneln zu einem gewissen Grad einer klassischen Kreditversicherung. Das so an das SPV übertragene Risiko platziert das SPV in tranchierter Form aus, der Erlös aus den Anleihen dient dem Originator als Barsicherheit für das Kreditrisiko und damit für die regulatorische Eigenkapitalentlastung.