Abgrenzung ABS zu Unternehmensanleihen

Unternehmensanleihen, auch Corporate Bonds genannt, sind Schuldverschreibungen die von Unternehmen begeben werden. Das Unternehmen haftet mit seinen Vermögenswerten für die Zahlung von Zins- und Tilgung, im Konkursfall jedoch haben die Schuldner keinen Anspruch auf die Liquidationserlöse bestimmter Assets sondern ihre Forderungen gehen in die Konkursmasse ein und werden entsprechend der Konkursquote befriedigt.

Demgegenüber stellen Asset-Backed-Securities Schuldverschreibungen dar, welche durch einen bestimmten, genau defnierten Assetpool besichert sind. Bei einer Unternehmensanleihe erwirbt der Investor das spezifische Risiko des betreffenden Unternehmens. Entsprechend sind für die Bonitätseinstufung einer Unternehmensanleihe in erster Linie die Kreditwürdigkeit des Emittenten, sprich des Unternehmens selbst, bedeutsam, die sich u.a. mit dem Unternehmenserfolg sowie der Branchen- und Marktverfassung verändern kann.

Bei ABS hingegen ist die Ertragskraft und Werthaltigkeit der zugrunde liegenden Vermögenswerte relevant. Die Kreditwürdigkeit des Originators spielt dabei keine so bedeutende Rolle. Die Kreditrisiken sind bei ABS – in Abhängigkeit vom zugrunde liegenden Forderungspool – meist breit gestreut. Somit stellen ABS Papiere eine bereits in sich diversivisierte Anlage dar.

Auch werden bei ABS-Investments die Investoren in der Regel zeitnah über die Entwicklung des zugrunde liegenden Forderungspools informiert. Dies gilt u.a. insbesondere für TSI zertifizierte ABS-Transaktionen. Hier verpflichtet sich der Originator zeitnah ein mit der TSI abgestimmtes Investorenreporting sowie weitere Transaktionsinformationen (Offering Circular, Pre Sale Reports) auf der TSI Website zu veröffentlichen. Das Investorenreporting gibt u.a. detailliert und zeitnah Aufschluss über die Wertentwicklung (delinquencies, defaults) des zugrunde liegenden Portfolios, die Entwicklung der Notes und die Ratingentwicklung der beteiligten Parteien.

Bei Unternehmensanleihen ist das Reporting des Emittenten dagegen vor allem durch die Vorschriften der externen Rechnungslegung gesteuert.

Hervorzuheben bleibt, dass europäische ABS Anleihen selbst in der Finanzkrise eine sehr gute Performance aufgewiesen haben. Besonders trifft dies auf deutsche Autokredit- und Autoleasingverbreifungen sowie deutsche Verbriefungen von Unternehmensfinanzierungen, hier vor allem Bankkredit- und Handelsforderungsverbriefungen, zu.